Tritonus-Baden-TschaikowskySams­tag 13. 04. 2013, 19.30 Uhr
Con­gress Casino Baden

Peter Iljitsch Tschai­kow­sky
Kon­zert für Kla­vier und Orches­ter Nr. 1 in b‑moll op. 23
Sym­pho­nie Nr. 5 in e‑moll op. 64

Magda Amara, Kla­vier
Brün­ner Phil­har­mo­ni­ker
Nor­bert Pfaf­fl­meyer, Diri­gent

Sichern Sie sich Ihre Kar­ten von € 30,- bis € 35,- im Vor­ver­kauf.
Die­ses Kon­zert ist aus­ver­kauft!

Ticket­ser­vice Con­gress Casino Baden
Link zur Home­page: www.ccb.at
Mail: Link öff­net Ihr Mail­pro­gramm
Tele­fo­nisch: 02252 – 444 96 444;
Direkt: Täg­lich von 15.00 ‑20.00 Uhr im Con­gress Casino
Rest­kar­ten an der Abend­kasse

.

Peter Iljitsch Tschai­kow­sky

Tschaikowsky’s 1. Kla­vier­kon­zert, b‑moll, op. 23 ist wohl eines sei­ner bekann­tes­ten und meist­ge­spiel­ten Werke über­haupt. Es ent­stand in der Mos­kauer Kon­ser­va­to­ri­ums­zeit und wurde am 25. Okto­ber 1875 in Bos­ton urauf­ge­führt, den Solo­part spielte Hans von Bülow, der Wid­mungs­trä­ger des Wer­kes. Es war lange Jahre neben den Kla­vier­kon­zer­ten Franz Liszt’s der meist­ge­spielte „Reis­ser“ die­ser Gat­tung.
Hörn­erfan­fa­ren und Orches­ter­rufe eröff­nen das Spiel, das nach weni­gen Tak­ten schon das Solo­kla­vier an sich reißt. Es ent­spinnt sich eine Abfolge von Pas­sa­gen, in denen die Strei­cher die Melo­die inne­ha­ben, wäh­rend das Kla­vier mit Akkor­den beglei­tet, mit sol­chen, in denen der Solist tech­nisch bril­lant und anspruchs­voll das Gesche­hen beherrscht, wäh­rend das Orches­ter beglei­tet. Das alle­gro con brio wird von an ein ukrai­ni­sches Volks­lied erin­nern­den Anklän­gen geprägt, woge­gen das zweite, innige Thema an Schu­mann erin­nert. Die Durch­füh­rung ergibt ein bun­tes Wech­sel­spiel zwi­schen Kla­vier und Orches­ter, in vir­tuo­ser Ver­ar­bei­tung. Die Reprise end­lich ermög­licht dem Solis­ten in zwei Kaden­zen sein Kön­nen zu zei­gen. Der zweite Satz beginnt ver­träumt, schwingt sich zu einem sprit­zi­gen Zwi­schen­spiel auf, um schwär­me­risch zu enden. Im Finale, alle­gro con fuoco, ist ein wahr­haft bril­lan­ter Schluß gesetzt, des­sen The­ma­tik das rus­si­sche Ele­ment des Wer­kes dar­stellt.

 
In der 5. Sym­pho­nie, e‑moll, op. 64, viel­leicht Tschaikowsky’s stärks­tes Werk, hat der Meis­ter immer sein Schmer­zens­kind gese­hen. Die Urauf­füh­rung am 17. Novem­ber 1888 in Mos­kau, die Tschai­kow­sky selbst diri­gierte, brachte kei­nen vol­len Erfolg. Heute gehört die „Fünfte“ neben der „Pathe­ti­schen“ zu des Meis­ters belieb­tes­ten Schöp­fun­gen.
In der Ein­lei­tung stel­len die Kla­ri­net­ten das dunkle „Leit­thema“ der gan­zen Sym­pho­nie vor. Es wird in allen vier Sät­zen domi­nie­ren. Das alle­gro con anima, das sich for­mal an die Sona­ten­form anlehnt, beginnt mit dem von Kla­ri­net­ten und Fagot­ten ange­stimm­ten Haupt­thema, das durch die Instru­men­ten­grup­pen wan­dert und sich lei­den­schaft­lich stei­gert. In der Durch­füh­rung durch­bricht das Haupt­thema in hem­mungs­lo­ser Wild­heit alle Schran­ken. Nach einer gran­dio­sen Schluss­stei­ge­rung mit dem ers­ten Thema endet der Satz in all­mäh­li­chem Abklin­gen. Im zwei­ten Satz trägt das Horn jene roman­ti­sche Melo­die vor, mit deren schwär­me­ri­schem Klang sich welt­weit der Begriff Tschai­kow­sky ver­bin­det. Die musi­ka­li­sche Ver­zü­ckung kann durch die Mah­nungs­rufe des „Leit­the­mas“ nicht wirk­lich gestört wer­den, ähn­lich, wie in Wag­ners „Tris­tan“ die Warn­rufe der Bran­gäne im Lie­bes­du­ett unge­hört ver­klin­gen. Auch im drit­ten Satz, einem ele­gan­ten lang­sa­men Wal­zer, sind die Mahn­rufe des „Leit­the­mas“ unüber­hör­bar.

 
Das Finale der fünf­ten Sym­pho­nie wurde schon als äußer­lich lär­men­des sla­wisch tem­pe­ra­ment­vol­les Stim­mungs­bild bezeich­net. In der Ein­lei­tung erscheint das Leit­thema in einer hel­len E‑Dur-Var­ti­ante. Der ganze Satz scheint ja ein fröh­li­ches rus­si­sches Volks­fest dar­zu­stel­len, das in einer gran­dio­sen Zusam­men­fas­sung meh­re­rer The­men ras­sig endet.

Dr. Alfred Wil­lan­der