Tritonus-Weihnachtskonzert-2023

Sams­tag, 16. 12. 2023, 19.30 Uhr
Con­gress Cen­ter Baden

 

W.A. Mozart: Haff­ner Sym­pho­nie

W.M. Bauer: Varia­tio­nen über ein sehr altes Weih­nachts­lied

G. Lagrange: Te Deum

L. van Beet­ho­ven: Messe in C‑Dur op. 86

 

Cor­ne­lia Hübsch (Sopran), Megan Kahts (Alt), Robert Bart­neck (Tenor), Wolf­gang Bankl (Bass)
Chor­ver­ei­ni­gung Schola Can­torum
Mar­tinu Phil­har­mo­nie Zlin
Diri­gent: Nor­bert Pfaf­fl­meyer

 

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Rest­kar­ten an der Abend­kasse

Con­gress Cen­ter Baden; Kai­ser Franz Ring 1; 2500 Baden

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Weih­nachts­kon­zert

 

Im dies­jäh­ri­gen Weih­nachts­kon­zert des Ver­ei­nes Tri­to­nus wer­den die Kom­po­si­tio­nen zweier zeit­ge­nös­si­scher Kom­po­nis­ten unse­rer Gegend von Kom­po­si­tio­nen Mozarts und Beet­ho­vens ein­ge­rahmt. Die Messe in C‑Dur von Beet­ho­ven, op. 86 bil­det das Haupt­werk des Abends.

Die „Haff­ner-Sym­pho­nie“ KV 385 von Wolf­gang Ama­deus Mozart ent­stand auf Bit­ten sei­nes Vaters für Sig­mund Haff­ner, einen rei­chen und ange­se­he­nen Bür­ger Salz­burgs, der der Fami­lie Mozart nahe­stand, und für des­sen Schwes­ter Maria Eli­sa­beth, Mozart schon 1776 die „Haff­ner-Sere­nade“ KV 248b für den Pol­ter­abend kom­po­niert hatte. Sig­mund Haff­ner der Jün­gere war wegen sei­ner Groß­zü­gig­keit, er ver­machte den Salz­bur­ger Wohl­tä­tig­keits­an­stal­ten 400.000 Gul­den, von Kai­ser Joseph II. in den Reichs­rit­ter­stand mit dem Prä­di­kat „Edler von Inn­bach­hau­sen“ erho­ben wor­den, aller­dings mit der Ein­schrän­kung, „dass seine nach­kom­men­den Lei­bes­er­ben, wann selbe einen gemei­nen und gerin­gen Han­del führ­ten, sich Unse­rer kai­ser­li­chen Gnade und Erhe­bung nicht gebrau­chen soll­ten.“ Mozart schrieb für die Fei­er­lich­kei­ten zu Haff­ners Nobi­li­tie­rung die zweite „Haff­ner Sere­nade“ KV deest (d.h. ist im Köchel­ver­zeich­nis nicht vor­han­den), die auf 4 Sätze redu­ziert und um Flö­ten und Kla­ri­net­ten erwei­tert in der „Haff­ner-Sym­pho­nie“ KV 385 erhal­ten geblie­ben ist.

Wolf­gang-Michael Bau­ers „Varia­tio­nen über ein sehr altes Weih­nachts­lied“ beschreibt sein Kom­po­nist als „fes­seln­des Orches­ter­werk, das den Hörer auf eine ein­drucks­volle musi­ka­li­sche Zeit­reise mit­nimmt. Diese circa 15minütige Kom­po­si­tion greift ein uraltes Weih­nachts­lied aus dem Mit­tel­al­ter auf und prä­sen­tiert es in einer ein­drucks­vol­len Viel­falt von Klang­far­ben. Die Eröff­nungs­pas­sage, geprägt von tie­fen Klän­gen erzeugt eine atmo­sphä­ri­sche Span­nung, die den Hörer in die mys­tisch wir­kende Welt die­ses Lie­des hin­ein­zieht. All­mäh­lich ver­wan­deln sich die Klänge, die dunk­len Anfangs­töne wei­chen sanf­te­ren, leben­di­ge­ren Har­mo­nien und gip­feln schließ­lich in einem fest­li­chen Finale. Die­ser klang­li­che Wan­del spie­gelt die Ent­wick­lung der Jah­res­zeit von der Win­ter­dun­kel­heit hin zum Froh­sinn des Weih­nachts­fes­tes wider. Das Werk ist eine ein­drucks­volle Hom­mage an die zeit­lose Schön­heit und Bedeu­tung tra­di­tio­nel­ler Weih­nachts­me­lo­dien.“

In sei­nen „Gedan­ken zum TE DEUM“ schreibt sein Kom­po­nist Ger­hard Lagrange über die­sen Lob­ge­sang Got­tes, der in allen Stil­epo­chen ver­tont wurde, dass es heute schon eine Her­aus­for­de­rung dar­stellt, eine adäquate Ver­to­nung vor­zu­le­gen, zumal für die Auf­füh­rung in der Kir­che meist nur Lai­en­chöre und Ama­teur­or­ches­ter zur Ver­fü­gung stün­den. Er hat daher einen Kom­pro­miss gewählt, indem er das „Te Deum“ Anton Bruck­ners aus dem 19. Jahr­hun­dert dem des im 20. Jahr­hun­dert leben­den Carl Orff gegen­über­stellte, zumal beide das „osti­nato-Prin­zip“ in voll­ende­ter Form beherrsch­ten und zudem als Aus­drucks­mit­tel beson­de­rer Stei­ge­rungs­ef­fekte ver­wen­de­ten. Im Schluss­teil „in te Domine spe­ravi“, abwech­selnd von Män­ner- und Frau­en­stim­men gesun­gen, einem groß ange­leg­ten cre­scendo vom „mis­te­rioso“ bis zum For­tis­simo in strah­len­dem C‑Dur, erzielt die­ser Stei­ge­rungs­ef­fekt eine beson­dere Wir­kung. Lagrange ver­steht somit sein Werk als „Hom­mage à Anton Bruck­ner bzw. Carl Orff.“  

Lud­wig van Beet­ho­vens C‑Dur Messe, op. 86 ver­dankt ihre Ent­ste­hung kei­nem gerin­ge­rem als Joseph Haydn. Der regie­rende Fürst Niko­laus Ester­hàzy beauf­tragte all­jähr­lich den längst in Pen­sion befind­li­chen eins­ti­gen Kapell­meis­ter der Hof­mu­sik, Joseph Haydn, für das Namens­fest sei­ner Gat­tin ein fest­li­ches Hoch­amt zu kom­po­nie­ren. Im Jahre 1807 erklärte die­ser sei­nem Auf­trag­ge­ber, nicht mehr in der Lage zu sein, ein so gro­ßes Werk zu ver­fas­sen, zumal er natür­lich auch nicht Gefahr lau­fen wollte, dass eine neue Messe qua­li­ta­tiv nicht mehr mit den bis­he­ri­gen mit­hal­ten würde kön­nen. Er emp­fahl dem Fürs­ten Lud­wig van Beet­ho­ven die­sen Auf­trag zu über­ge­ben. Beet­ho­ven fühlte sich durch die­sen Auf­trag geehrt und geschmei­chelt und ver­fasste den größ­ten Teil die­ses Ordi­na­rium Mis­sae im Som­mer 1807 in Baden, im Beher­ber­gungs­be­trieb des Johan­nes­ba­des woh­nend. Nach der ers­ten Auf­füh­rung zeigte der Fürst Ester­hàzy Beet­ho­ven sehr offen, dass das Werk nicht sei­nem Geschmack ent­sprä­che, wor­auf die­ser die Messe dem Fürs­ten Fer­di­nand Kin­sky wid­mete. Diese Messe, die in Baden zu beson­de­ren Fei­er­ta­gen immer wie­der in der Stadt­pfarr­kir­che St. Ste­phan auf­ge­führt wird, sollte – mit Aus­nahme der „Missa solem­nis“ 1821 – die ein­zige Mess­kom­po­si­tion Beet­ho­vens blei­ben.

Dr. Alfred Wil­lan­der